26/02/2025 0 Kommentare
Im Gedenken an Pfarrer Gottfried Cremer
Im Gedenken an Pfarrer Gottfried Cremer
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Im Gedenken an Pfarrer Gottfried Cremer
Der Ev. Kirchenkreis Vlotho trauert um Pfarrer i.R. Gottfried Cremer. Der am 1. April 1928 geborene Gottfried Cremer war dem Kirchenkreis und der Region Vlotho in seinem über viele Jahrzehnte, bis weit in seinen Ruhestand währenden Engagement für seinen Glauben, seine Kirche und seine Mitmenschen eng verbunden. Am 22. Februar ist der beliebte ehemalige Pfarrer der Reformierten Gemeinde St. Johannis Vlotho verstorben.
Gottfried Cremer war als Kriegswaise in die Weserstadt gekommen, wo ihm Hermann Barth, Pfarrer der Reformierten Gemeinde, ein väterlicher Freund und bald auch Schwiegervater wurde. Nach dem 1955 abgeschlossenen Theologiestudium und Vikariat in Valdorf wurde Gottfried Cremer kurz vor seinem dreißigsten Geburtstag im Januar 1958 in Dortmund-Aplerbeck ordiniert. Seinen Probedienst, damals noch unter der Bezeichnung Hilfsprediger, versah Gottfried Cremer am westlichen Rand der Landeskirche. In Resse, dem ländlich geprägten Teil Gelsenkirchens, konnte er im Januar 1959 seine erste Pfarrstelle übernehmen. Über acht Jahre blieb er mit seiner schon bald wachsenden Familie in Resse, bis er im März 1967 dem Ruf zurück nach Vlotho folgte und als Nachfolger seines Schwiegervaters Pfarrer an St. Johannis wurde.
Pfarrer Gottfried Cremer prägte, gemeinsam mit seiner besonders in der Chor- und Kirchenmusik aktiven Frau Renate, die kleine reformierte Gemeinde in der Weserstadt. Neue Angebote wie Familien- und Männerfreizeiten, einschließlich kostenloser Arbeitslosenfreizeiten, wurden entwickelt. Neben innerdeutschen und westeuropäischen Zielen ging es nicht zuletzt nach den Wendejahren vermehrt in östliche Richtung, um das kirchliche Leben und besonders die Männerarbeit in den Ländern Osteuropas kennenzulernen. In der Männerarbeit engagierte sich Gottfried Cremer vor Ort und überregional als Beauftragter der Landeskirche, und auch im Religionsunterricht am Wesergymnasium konnte er viele junge, noch heute im kirchlichen Leben in Vlotho aktive Menschen begleiten.
Mit seinem 65. Geburtstag trat Pfarrer Cremer am 1. April 1993 in den Ruhestand und übergab seine Aufgaben an seinen Nachfolger Winfried Reuter, der die Vereinigung der Vlothoer Kirchengemeinden mitgestaltete. Noch bis ins hohe Alter blieb Pfarrer i.R. Gottfried Cremer in der Stadt und in seiner Gemeinde aktiv. Im Männerkreis engagierte er sich, und für seine Pfarrkolleginnen und -kollegen stand er für Vertretungsdienste oder mit Rat und Tat zur Verfügung. „Immer ein klarer Geist, auch politisch wach, und immer bereit, das Gute im Mitmenschen zu sehen“, erinnert sich Pfarrer Christoph Beyer.
Ein Thema, das den bald über achtzigjährigen, aber immer noch aktiven Ruheständler umtrieb, war das Altern: Ob in den Gottesdiensten in Vlothoer Altenheimen, in Vorträgen und Gemeindeabenden oder auch im allerletzten „Gedanken zum Sonntag“ des Vlothoer Anzeigers, war er bereit, den Realitäten des Alters wie Krankheit und Vereinsamung ins Auge zu sehen, aber im Glauben und im Gespräch mit den Mitmenschen Zuversicht und Gemeinschaft zu finden.
„Wir danken Gott für den Dienst, den Pfarrer Gottfried Cremer unter uns getan hat“, schreibt Superintendentin Dorothea Goudefroy. „Unser Mitgefühl gilt seiner Ehefrau und der Familie. Mit ihnen hoffen wir voller Zuversicht auf die Auferstehung der Toten und das ewige Leben.“ Pfarrer i.R. Gottfried Cremer hinterlässt seine Ehefrau Renate sowie Kinder, Enkel und Urenkelkinder.
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